Starbucks Aktie: Das Kaffee-Imperium in meinem Depot

Starbucks (WKN: 884437) ist ein weltbekanntes Einzelhandelsunternehmen und Franchisegeber, das sich auf den Verkauf von Kaffeeprodukten spezialisierte. Der Namensgeber war der Steuermann Starbuck aus dem Roman Moby Dick. Das Unternehmen wurde 1971 in Seattle gegründet (https://www.starbucks.com). Heute werden die Produkte von Starbucks in mehr als 25.000 Filialen weltweit vertrieben und das Unternehmen hat große Expansionspläne. An der Börse ist die Starbucks Aktie aufgrund der stetig steigenden Dividenden und beachtlichen Gewinne sehr beliebt.

Datenblatt von Starbucks:

Marktsegment: Konsumgüter
Branche: Nahrungsmittel
Wertpapier-Kennnummer (WKN): 884437
International Securities Identification Number (ISIN): US8552441094

Dies ist ein Artikel aus meiner Artikelserie „Mein Depot“. In dieser Serie stelle ich euch Aktien vor, die ich momentan selbst besitze und die meine Regeln zur Aktienauswahl erfüllen. Im Folgenden möchte ich euch meine bisherige Investition in Starbucks beschreiben und aufzeigen, warum ich diese Entscheidung getroffen habe.

An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass dieser Artikel keine Anlageberatung darstellt und ich insbesondere keine Empfehlung zum Kauf der genannten Aktie gebe. Falls ihr auch in diese Aktie investiert erfolgt dies auf euer eigenes Risiko.

Meine Investition in die Aktie von Starbucks

Ich habe in die Aktie von Starbucks bisher 8 mal seit 2003 investiert, davon 3 Mal innerhalb der größten Unternehmenskrise, die Starbucks in den letzten 20 Jahren hatte. Auch hier betrachte ich mein Investment mit einem Durchschnittskurs aus allen Käufen. Dadurch habe ich natürlich nur eine Gesamtrendite und nicht die aller Käufe, aber es ist mir schlicht zu anstrengend, jeden einzelnen Kauf separat zu bewerten – am Ende hat man dadurch ja auch nicht mehr Geld. Momentan (Februar 2017) sieht „meine Starbucks“ so aus:

Mein_Depot_Aktie_Starbucks_GuV

Jeder wird verstehen, warum Starbucks meine Lieblings-Aktie ist und einige werden sich sicher fragen, warum ich sie bei diesem Ergebnis nicht verkaufe, um die Gewinne zu realisieren. Daher beschreibe ich euch im Folgenden, warum ich Starbucks schon so lange habe, warum ich immer wieder dazugekauft habe und weshalb ich davon kein einziges Stück herzugeben gedenke.

Warum habe ich mich für Starbucks entschieden?

Ich möchte euch nun zeigen, was meine Überlegungen waren, um diese Investition zu tätigen und weshalb ich sie auch weiterhin behalten werde. Ihr seht, dass ich dabei meine Beurteilung strikt nach meinen Investitions-Kriterien ausrichte, die ihr mittlerweile ja auch bereits kennt:

1. Die Wachstumsaussichten

Anfang der 1980er Jahre war Starbucks-Gründer Howard Schulz als Student in Italien. Er war von der Kaffee-Kultur mit ihrem Cappuccino, Latte Macchiato & Co. so begeistert, dass er in Seattle ein Café eröffnete und dort diese Getränke anbot. Heute ist aus dem kleinen Café von damals die weltgrößte Kaffeehauskette entstanden.

In über 70 Ländern und aktuell rund 25.000 Filialen weltweit bietet das Unternehmen seine Waren an. Mittlerweile sind Kuchen, Snacks, Tee und demnächst auch Bier mit dabei, das man bei kostenfreiem Internet in gemütlichen Sesseln und Sofas genießen kann – so wird auch die Verweildauer der Gäste erhöht.

Der Erfolg des Unternehmens ist so groß, dass man das schon am Expansionstempo sehen kann: im Jahr 2020 sollen möchte Starbucks 30.000 Filialen haben. Allein im Geschäftsjahr 2015/2016 hat Starbucks 1.800 neue Cafés eröffnet – 900 davon in Asien, einem der strategisch wichtigsten Märkte für Starbucks. Dazu muss man wissen, dass die Mehrzahl der Filialen bislang in den USA liegen, 13.000 im Jahr 2016, also ca. die Hälfte. In Deutschland sind es erst 160 Cafés, in Gesamt-Europa nur rund 1840 Filialen – Starbucks hat also bereits eine unglaubliche Erfolgsgeschichte vorgelegt, hat aber sein internationales Wachstum hat das Unternehmen noch vor sich.

Anzahl und Wachstum der Starbucks-Filialen weltweit und in USA (Quelle: Statista.de)

Anzahl und Wachstum der Starbucks-Filialen weltweit und in USA (Quelle: Statista.de)

Als strategisches Ziel hat man sich bei Starbucks vorgenommen, dass der Jahresumsatz von derzeit 19 Milliarden Dollar soll bis 2019 auf über 30 Milliarden Dollar steigen soll. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch lange nicht erreicht. Starbucks will weiter wachsen und testet regelmäßig auch neue Angebote und Vertriebswege. So gibt es Starbucks-Produkte mittlerweile auch in Supermärkten und Tankstellen zu kaufen.

Ein weiteres Wachstumsfeld ist die Teekette der Tochter Teavana; das Filialnetz wurde 2012 übernommen und hat schon über 300 Niederlassungen.

2. Krisenfester Absatzmarkt

In Amerika nennt man Orte wie das Starbucks–Cafe „the third place„. Damit bezeichnet man den Ort, an dem man nach Bett und Wohnzimmer am häufigsten oder am liebsten ist. Und wenn man in einem Starbucks sitzt, dann hat man oft den Eindruck, dass manche Gäste das wirklich so praktizieren. Stundenlang sitzen sie da mit dem Notebook oder Freunden und verquatschen den Nachmittag.

Doch ganz ehrlich: auf ein Getränk, das zu über 99% aus nichts Anderem besteht als heißem Wasser, und das dazu noch fast 4 Euro kostet, kann man sehr wohl verzichten. Wenn man sich jedoch den Verlauf des Unternehmenserfolgs anschaut, so muss man sagen: die Kunden von Starbucks tun das aber nicht. Sogar in schwierigen Konjunkturkrisen scheint man sich nicht die Lust am öffentlichen Kaffee nehmen zu lassen.


Besonders herausstechend ist in allen Grafiken und Statistiken der Zeitraum 2007-2010. Hier gab es bei Starbucks eine echte Krise. Der Gründer Howard Schultz hatte die Führung an angestellte Geschäftsführer übergeben und sich aus dem operativen Geschäft zunächst zurückgezogen. Es folgte eine Expansionswelle, die sich als falsch herausgestellt hatte: Damals wurde in den USA eine Filiale nach der anderen eröffnet. Diese lagen viel zu nahe beieinander. Sogar in der Comic-Serie „Die Simpsons“ gibt es eine Folge, bei der in der Springfield Mall jeder zweite Laden eine Starbucks-Filiale ist.

Howard Schultz hat das erkannt, das Management entlassen und wieder selbst die Führung übernommen. Seither ist das Unternehmen wieder auf klarem Wachstums-Kurs. Trotzdem: Investoren mussten 4 lange Jahre warten, bis der Kurs wieder dort angekommen war, wo er zuvor lag.

Insofern: Ein krisensicherer Absatzmarkt? Eindeutig „Nein“. Trotzdem: das Kaffee-Imperium scheint nicht aus der Mode zu kommen, auch nicht in Krisenzeiten. Deshalb habe ich auch in Krisen weiter in Starbucks durch Aktienkäufe investiert.

3. Umsatz und Gewinn

Die Umsätze und Gewinne sind bei Starbucks in den letzten Jahren stark gestiegen. Allein im Quartal Januar-März 2016 hatte Starbucks 4,99 Milliarden Dollar umgesetzt, das ist ein Plus gegenüber Vorjahr von 9 Prozent, beim Gewinn satte 16 Prozent. Insgesamt war das Geschäftsjahr September 2015 bis September 2016 das „best year ever“ sowohl beim Umsatz als auch beim Unternehmensgewinn.

Umsatzverlauf bei Starbucks. (Quelle: Statista.de)

Umsatzverlauf bei Starbucks. (Quelle: Statista.de)

Bei einem Nettoumsatz von 21,32 Mrd. USD wurden 2,82 Mrd. USD Gewinn erwirtschaftet (Quelle: wallstreet-online.de). Das ergibt eine Umsatzrentabilität von 13,22%. (Zum Vergleich: Daimler hatte in 2015 5,8%.)

In den vergangenen Jahren hat sich auch der Aktienkurs von Starbucks (WKN: 884437) entwickelt:

Starbucks_langzeitchart_Kurs_Entwicklung_Aktie

Langfrist-Chart von Starbucks von 1996 – 2017, in USD. Quelle: nasdaq.com, mit eigenen Ergänzungen

Trotz der enormen „Delle“ zwischen 2007 und 2011 stieg der Kurs in den vergangenen 10 Jahren im Durchschnitt jährlich um 12%, längerfristig investierte Anleger kommen auf eine noch bessere Entwicklung infolge der guten Jahre zuvor. Ich selbst habe mehrfach nachgekauft, gerade in den oben angezeigten schwächeren Jahren.

4. Regelmäßige und stetig steigende Dividenden

Neben der Kursentwicklung ist die Starbucks-Aktie auch wegen ihrer stetig steigenden Dividenden interessant. Starbucks bezahlt erst seit dem Jahr 2010 eine Dividende. Seitdem steigt diese aber von Jahr zu Jahr. Bezogen auf den aktuellen Kurs beträgt die Rendite 1,54%. Anleger, welche die Aktie jedoch seit (nur) 5 Jahren besitzen, kommen dabei bereits auf eine persönliche Rendite von über 6%. In meinem Artikel Effekt steigender Dividenden auf deine Rendite habe ich dargestellt, warum eine steigende Dividende für mich ein entscheidendes Investitionskriterium ist.

Starbucks_Aktie_Dividende_Entwicklung

Entwicklung der Dividendenzahlung bei Starbucks von 2010-2016. (Daten: wallstreet-online.de, Grafik: eigene)

Mein Fazit zur Starbucks-Aktie

Wenn Starbucks an ihren guten Wachstumsaussichten festhält, werde ich meine Aktien definitiv behalten und ggf. Nachkaufen. Weltweit gesehen besitzt Starbucks noch wenige Filialen und ist auch noch nicht in allen Ländern angekommen. Da die Menschen Kaffee auch in Krisenzeiten Konsummieren werden ist Starbucks für mich ein Teil meiner langfristigen Vermögensentwicklung. Als Risiko sehe ich die Tatsache, dass auch der Gründer Howard Schultz nicht ewig leben wird. Wenn ihm bei der nächsten Manager-Auswahl ein besseres Händchen gelingt als beim letzten Mal, dann sollte dem weiteren Erfolg kaum etwas Nennenswertes im Weg stehen.

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