Bei der Auswahl eines Indexfonds musst du sowohl die Kosten für den Kauf deiner Fondsanteile sowie die Kosten für die laufende Verwaltung des Fonds beachten. Diese schauen wir uns im Folgenden einmal an:
Kosten beim Anbieter, die du bezahlen musst
Die Kosten, die beim Anbieter entstehen, können in die folgende Kategorien eingeteilt werden. Sie werden dir entweder direkt beim Kauf oder später in der jährlichen Vermögensaufstellung in Rechnung gestellt:
Der Ausgabeaufschlag heisst hier „Spread“: 1,0-1,5%
Das ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs eines Fondsanteils, inklusive Courtage des Börsenmaklers und der Ordergebühren der Bank. Der Spread ist sozusagen der Ausgabeaufschlag eines Indexfonds.
Managementgebühr: 0%
Da der Indexfonds „nur“ den Index abbildet und es keinen Fondsmanager mit angeschlossenem Analystenteam gibt, entstehen keine Managementgebühren.
Verwaltungsgebühr: 0,2% – 0,35%
Es gibt bei nahezu vollständiger Passivität nicht viel zu verwalten. Das bisschen Administration das noch anfällt, ist oft im Spread enthalten. Falls nicht, so sind diese Gebühren jedenfalls immer sehr gering und deutlich unter 0,5%.
Depotbank-Gebühr: 0%
Du hast den Fonds zum einen selbst und zum anderen an der Börse gekauft, statt bei der Fondsgesellschaft und ihrer hauseigenen Bank. Dein eigenes Bankkonto entscheidet also darüber, ob für dein Aktiendepot eine Gebühr fällig ist oder nicht. Bist du Kunde einer Onlinebank, so sind die Wertpapierdepots oft kostenlos.
Transaktionskosten: 0% – 0,5%
Natürlich fallen auch in einem völlig passiven Indexfonds Transaktionen an. Fällt ein Wertpapier aus dem Index, den der Fonds abbildet, so muss es natürlich aus dem Fonds gelöscht und die Aktie des nachrückenden Unternehmens eingekauft werden. Da sich aber Aktienindizes nicht ständig in ihrer Zusammensetzung ändern, kommt ein Austausch auch weniger oft vor. Die Kosten können daher meist ebenfalls über den Spread gedeckt werden. Wenn nicht, so fallen sie zumindest sehr gering aus.
Beispiel: ETF auf den MSCI World Index (DBX1MW)
Als Beispiel möchte ich einen ETF auf den MSCI World Index (DBX1MW) verwenden, den ich in meinem Depot habe. Bei diesem Indexfonds fallen insgesamt Kosten von 0,45% an. Diese Gesamtkosten werden als Total Expense Ratio (TER) bezeichnet. Diese Kennzahl zeigt immer die Kosten, die jährlich zusätzlich zum Ausgabeaufschlag anfallen, daher ist sie ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Fondsauswahl.
Kosten für Kauf und Verkauf eines ETF
Beim Kauf und Verkauf fallen Kosten an. Das sind deine persönlichen Transaktionskosten. Diese Kosten entstehen in deinem Wertpapierdepot und sind von deiner Depotbank abhängig. Durch die Wahl einer geeigneten Depotbank können die Kauf- bzw. Verkaufskosten gesenkt werden. Ich habe ein Depot bei der Targo Bank und eines bei der Comdirect bank. Beide sind günstig. Oftmals fallen keine Gebühren an.
Kosten für Performance Fees (Gewinnbeteiligungen)
Der Indexfonds tut genau das was der Index macht. Er kann per Definition nicht anders abschneiden als der Index selbst. Eine Über- oder Unter-Performance gibt es nicht, daher gibt es auch keine Prämie für das Fondsmanagement für so einen Fall.
Fazit: Die Kosten eines passiven Indexfonds liegen deutlich unter 2%
Insgesamt kommt der ETF damit auf Kosten von deutlich unter 2%. Selbst der billigste aktive Fonds ist bei Einbezug der nicht sichtbar gemachten Kosten mindestens doppelt so teuer (ohne Berücksichtigung von eventuellen Performance Fees).