Das Spaßbudget: Freizeit, Kino, Taschengeld – Es geht nicht nur ums Sparen

Zu Beginn meines Unternehmens „Vermögensaufbau“ wollte ich an allem sparen. Eine möglichst hohe Sparquote führt ja schließlich am schnellsten zum Ziel. Schneller fertig sein bedeutet dann in logischer Konsequenz natürlich auch, früher in Saus und Braus zu leben, nicht wahr?

Also begann ich, neben den Budgets auch immer öfter „das eigentlich Unnötige“ einzuschränken. Schließlich waren ja Butter und Brot notwendig und können nicht immer weiter reduziert werden, die Ausgaben in der Kneipe oder an der Kinokasse aber schon.

Das ging eine Weile ganz gut, meine Ergebnisse (Sparquoten) waren unglaublich. Dann aber kommt ein Punkt, an dem du nicht mehr kannst. Ich hab das gemerkt, als ich mir in der Kneipe noch ein Getränk bestellen wollte und mich dabei erwischt habe, das sich doch tatsächlich dabei war, nach einem billigen, aber noch akzeptablen Getränk zu schauen statt nach dem, wonach mir grade war. Da war sofort klar: so kann das nicht weitergehen. An diesem Abend habe ich unterm Strich so viel ausgegeben wie lange zuvor nicht mehr.

Bei allem Spar-Willen darfst du einen besonderen Posten nicht vergessen. Es handelt sich um eine absolute Ausnahmeposition, für die ganz andere Regeln gelten als für jede andere in deinem Plan: Plane unbedingt ein Spaßbudget. Und benutze es. Es ist gleichzeitig das einzige Budget, das niemals unterm Monat plötzlich gekürzt wird. Du kannst das Klamotten-Budget unterschreiten, indem du einfach mal keine neuen Klamotten kaufst. Sofern du nicht unter einem Schuh-Tick oder ähnlichem leidest, wird dir das keine echten Probleme bereiten. Das selbe gilt für jedes andere Budget.

Für das Spaßbudget allerdings gilt dies nicht. Betrachte das Spaßbudget wie eine Schwarzkasse vor dir selbst: Dein Spar-Ich darf davon nichts in die Hände bekommen. Es wird grundsätzlich und aus voller Überzeugung genutzt und ausgegeben, sonst macht das ganze (Spar-) Vorhaben keinen Spaß und folglich hältst du das auch nicht längere Zeit aus.

anstoßen mit bier

Du kannst dieses Budget gerne schmal bemessen, wenn du meinst. Das ist ok. Aber fang nicht an, vom Spaßbudget ein zusätzliches Sparschwein zu füllen.

Das klingt jetzt erst mal genau gegensätzlich zu allem, was ich zuvor zum Thema geschrieben habe. Richtig. Das ist es. Wobei, wenn man es umgekehrt betrachtet, dann passt es wieder sehr gut in den Kontext: Nur wenn du ein Spaßbudget bildest, dann erreichst du auch dessen Ende. Das heißt, es gibt dir Raum für unbeschwerten Genuss und setzt diesem gleichzeitig ein kontrolliertes Ende.


Mein Spaßbudget sind derzeit 150 Euro. Dieser Betrag ist nicht dafür gedacht, Hosen zu kaufen oder Toilettenpapier. Er ist für die Kneipe, das Kino, einen Lottoschein wenn der Jackpot mal mit irren Summen lockt, die Tüte Gummibärchen, einen viel zu teuren Starbucks-Kaffee, die neue Laptop-Tasche, die ich gar nicht brauche.

Ob das in deinen Augen zu viel ist oder deutlich zu wenig, das ist egal. Es geht um dein Budget, mach dafür deine Regeln. Für mich bedeutet meins, jeden Monat das Ausmaß an Quatsch und „Unnötigem“ finanzieren zu können, das mir den Alltag schön macht. Es sorgt dafür, dass ich die Frage „Hey, schön dich zu sehen, wie geht’s dir denn?“ von Herzen mit einem „Danke, mir geht’s super!“ beantworten kann.

Richtig Sparen ist einfach, aber es ist nicht leicht. Denke hierüber kurz nach, was das heißt: Das Sparen zu organisieren ist einfach. Es ist das Durchhalten über lange Zeit ist der Punkt, das dich Kraft kostet. Wenn dein Plan aber dauerhaft Erfolg haben soll, dann darf er nicht zur Qual werden. Zum sparen musst du dich einschränken. Das Spaßbudget verschafft dir in diesem Korsett den Freiraum, den du brauchst.

Außer dir selbst, gibt es noch mehr Gegner für deinen Sparplan. Lass uns im Folgenden daher einen Blick darauf werfen, wo und mit welchen Tricks sie auf dich lauern. Die Fallen auf dem Weg zum Sparziel: Wie die Profis dich vom Sparen abbringen